“Ja ich will”... einen Verlobungsring mit fairen Diamanten

“Ja ich will”... einen Verlobungsring mit fairen Diamanten

Letzten Sommer habe ich das persönlich wichtigste Schmuckstück meines Lebens designt: meinen eigenen Verlobungsring. Den eigenen Verlobungsring selbst zu entwerfen, mag für den einen oder anderen vielleicht ungewöhnlich klingen. Für mich als kreative Person war es allerdings das schönste, romantischste und wertschätzendste Geschenk, das mir ein anderer Mensch je gemacht hat. Als mein Verlobter C. letzen Sommer vorsichtig herausfinden wollte, welche Art von Ring oder Steinform mir denn so gefallen würde, war ihm ziemlich schnell klar: bei einer Schmuckdesignerin als Freundin, kann er was das Aussuchen eines Verlobungsrings anbelangt, eigentlich nur verlieren. Er fragte mich, was ich davon halten würde, einen Ring selbst zu designen. Mit einem gegenseitigen Grinsen auf den Lippen, wissend wo die gemeinsame Reise hingehen würde, war ich von dieser Frage wahnsinnig berührt und gleichzeitig hellauf begeistert. Ich hatte nie damit gerechnet, dass dies eine Möglichkeit sein könnte. Einen Partner zu haben, der meine Leidenschaft für Design, meinen Perfektionismus und mein Wissen rund um das Thema Schmuck so schätzt, ist einfach etwas sehr Besonderes. So konnte ich es auch kaum erwarten die ersten Skizzen und Ideen anzufertigen. In diesem Blogpost möchte ich Euch von meinem Designprozess erzählen und insbesondere Bewusstsein für das Thema Labor gezüchtete Diamanten schaffen.

Die Design Symbolik meines Verlobungsrings

Meine Gefühle für C. durch Schmuckdesign ausdrücken zu dürfen und etwas zu schaffen, das ich für immer tragen werde, war eine unglaublich emotionale aber auch sehr lehrreiche Zeit. Als ich mit den ersten Skizzen begann kam mir umgehend ein Motiv in den Sinn, das ich unbedingt in den Ring integrieren wollte. Das erste Mal, als mir C. sagte, dass er mich liebt, war im Hotel de Paris in Monaco. Als mein Blick damals vom Hotel-Balkon auf den öffentlichen Platz des Casino-Monte Carlos schweifte, fiel mir eine wunderschöne Form an einer Fassade ins Auge, die ich bis heute mit diesem Moment verbinde. Das Logo des Casino Monte-Carlos, das unsere Initialen MC ineinander verschlungen darstellt. Ich habe daher nach einer simplen aber eleganten Möglichkeit gesucht diese Symbolik in das Design zu integrieren. Aus diesem Grund entwarf ich eine Spalierfassung, welche die Linien unserer Initialen formt. Für eine Spalierfassung benötigt man drei Steine. Und weil mir ein ovaler Schliff immer sehr gut gefallen hat umgab ich jenen mit zwei Herz geschliffenen Diamanten, die unsere Liebe zueinander symbolisieren sollten.

Examples of fashionable jewellery
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die Entscheidung von geminten zu Labor gezüchteten Diamanten

Im nächsten Schritt mussten die Verhältnisse der Steine Millimeter genau berechnet werden. Dies führte zu einem wahnsinnig umfangreichen Lernprozess, der sich rund um die Themen Farbe, Reinheit, Schliff, Politur und Symmetrie von Diamanten drehte. Nachdem ich als Designerin bereits Erfahrung mit dem Stein-Großhandel habe und wir uns beim Kauf von Diamanten ganz bewusst nicht über den Tisch ziehen lassen wollten, war es uns wichtig die Steine selbst zu kaufen um das Design im Anschluss bei einem Juwelier unseres Vertrauens umsetzen zu lassen. Da C. und ich beide selbst Unternehmer sind, hat uns der Mangel an Transparenz in der Diamant-Branche ziemlich erstaunt - wenn nicht sogar frustriert. Zu Beginn dieser Phase war ich überzeugt davon, dass ein natürlicher Diamant authentischer, besser und romantischer wäre, als ein Labordiamant.

Je länger und detaillierter wir uns aber mit dem Thema beschäftigten, desto mehr festigte sich für mich die Überzeugung, dass heutzutage neu auf den Markt kommende, geminte Diamanten ethisch nicht mehr vertretbar und absolut nicht zeitgemäß sind. Die Margen von Luxus Juwelieren und das Märchen vom "Investement" für die Ewigkeit waren für mich und C. einfach nicht vertretbar. Und selbst bei einer über Freunde empfohlenen Diamant Händlerin hatten wir eine unglaubliche Offenbarungen. Qualitätsdiamanten haben üblicherweise eine geprüfte Zertifikatsnummer. Nach Besichtigung eines Steins prüfte ich aus Neugier die Zertifikatsnummer in einer unserer Plattformen für Diamant Großhandel, zu denen wir uns Zugang verschafft hatten. Die Händlerin hatte uns weiß gemacht, dass sie als Freundschaftspreis nur 10% Vermittlungsgebühr auf den Originalpreis des Steins schlagen würde. Nach Eingabe der Nummer fand ich sofort den Stein, den wir eine Stunde zuvor noch selbst gesehen hatten und es stellte sich heraus, dass ihre Marge tatsächlich nicht bei 10% sondern bei 70% lag. Es war einfach schockierend Lügen und Margen aufzudecken und noch schockierender, der Gedanke wie viele Menschen im guten Glauben ein seltenes, einmaliges Qualitätsprodukt zu erwerben, ausgetrickst werden. Woher Diamanten tatsächlich kommen und durch welche Hände sie zuvor gegangen sind ist in diesem Aspekt noch nicht einmal berücksichtigt.

Nach vielen dieser Erfahrungen und Überlegungen war mir eindeutig klar, dass ich an meiner Hand keinen natürlich geminten Diamant oder im Zweifel vielleicht sogar Blutdiamanten tragen möchte. Neben dem ethischen Aspekt gibt es aber auch viele weitere Gründe und positive Argumente, die für Labor Diamanten sprechen. Lieferketten sind transparent und macht die Herkunft daher 100% nachvollziehbar. Hat man sich für ein Budget entschieden, das man für einen Stein ausgeben möchte, kann man bei lab-grown Diamonds eine wesentlich schönere Farbe, Reinheit, Brillianz oder auch Größe wählen. Die Optik dieser Steine ist kurz gesagt einfach besser. Diese Überlegung macht bei einem Schmuckstück, das man jeden Tag und für lange Zeit trägt, viel Sinn. Die aktuell höchste Farbqualität von Diamanten liegt bei dem Buchstaben D, dann E, dann F usw. (absteigend). Diese Bewertung ist in der Annahme festgelegt, dass es womöglich eines Tages Diamanten gibt, die in der Farbqualität noch höher als D liegen. Eine höhere Stufe wäre in diesem Fall eines Tages womöglich bei dem Buchstaben C angesetzt. Ein Qualitativ hochwertiger Diamant sollte im Idealfall 3 fach Excellent, (bed.: Symmetrie, Schliff, Politur) von GIA bewertet und optisch weiß (bed.: Farbe D, E, F) sein. Doch auch hier gibt es noch weitere Kriterien, welche die Beschaffenheit des Diamanten näher definieren und dessen Wert bestimmen. Alle Kriterien werden von klassischen Juwelieren fast nie genannt oder bewusst gewinnbringend genutzt.

Nach all dem angeeignetem Wissen ging es mir persönlich nie darum, den teuersten, sondern schlichtweg den optisch schönsten und qualitativ hochwertigsten Ring, den ich bis an mein Lebensende lieben und mit gutem Gewissen tragen kann, zu kreieren. Als Designerin, der soziale Verantwortung wichtig ist, war die Entscheidung GIA-zertifizierte, im Labor gezüchtete Diamanten zu nutzen, zu 100% richtig. In meiner eigenen Firma MASCHALINA, werden alle Schmuckstücke unter fairen Bedingungen in sozialen Werkstätten in Wien produziert und dieser moralische Ansatz ist für mich eine persönliche Überzeugung, die auch privat lebe. Die Freude einen Ring mit fairem Stein tragen zu dürfen, der die besondere Liebe zwischen C. und mir symbolisiert ist riesengroß. Ich kann den Moment, in dem C. und ich unsere Hochzeit feiern und dadurch offiziell eine Familie werden, kaum erwarten. Dieser Ring symbolisiert ab jetzt und für immer unsere einzigartige Liebe, unseren Respekt und unsere Wertschätzung füreinander!

Examples of fashionable jewellery
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verfasst von Mascha Lina Borodin